Vogtländischer Verein zu Berlin e. V.

17. Mai 2022, gepostet in Mitglieder, Veranstaltung, Vogtland, Vogtländischer Verein zu Berlin e. V.Vogtlandausflug 2022

Unsere Vereinsmitglieder Dagmar und Peter Bauerfeind haben immer wieder begeistert von Ihren Besuchen in Zwota, Peters Kinderstube, berichtet. (1) Die herrliche Natur, die gepflegten Wanderwege und das reiche kulturelle Leben, vor allem aber das ideenreiche Engagement der Bürger des kleinen vogtländischen Ortes in der Mitte des Musikwinkels, hatten sie in ihren Bann gezogen. So entstand im letzten Jahr der Wunsch unsere Vereinsfahrt 2022 nach Zwota zu machen.

Am 13.05.2022 machten sich 10 Vereinsmitglieder und Freunde des Vereins auf den Weg. Mandy Losse , unsere Stellvertretende Vereinsvorsitzende, konnte auf Grund der Erkrankung ihres Kindes erst einen Tag später und nur allein anreisen. Sie wurde von Waldtraut Janke, der Schatzmeisterin unseres Vereins, in dieser Zeit würdig vertreten.(2)

13.30 Uhr starteten wir am Landhotel Gasthof Zwota, in dem wir mehrheitlich abgestiegen waren, mit dem „Zwotaer Rundgang“. Herr Georg Carsten Eibisch empfing uns mit seinem Leierkasten zu einer Führung durch das Zentrum seines Heimatortes. Am Gasthof „Zum Walfisch“ angekommen, begrüßte uns der Chef des Heimatvereins Zwota e.V. und Mitinhaber des Walfisch, Rene Goram. Auf dem ca. 2-stündigen Rundgang brachte uns Herr Eibisch den Ort, seine Geschichte und seine Menschen mit Liedern, Geschichten und historischen Aufnahmen näher. Keine der zahlreichen Fragen blieb unbeantwortet. (3-5)

18.00 Uhr trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen im Saal vom Walfisch. Das dortige Team umsorgte uns mit vogtländischer Gastlichkeit. Pünktlich 20.00 Uhr begann das Konzert der Gruppe „Jens’n’frends“ aus Kassel im Rahmen des 59. Internationalen Akkordeonwettbewerbes. Jörg Künzl, geschäftsführender Vorstand und stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins für Internationale Akkordeonwettbewerbe in Klingenthal e.V., eröffnete das Konzert mit einleitenden Worten, warum der Wettbewerb selbst in diesem Jahr nicht stattfinden konnte. (6-9)

Auf der Internetseite des Vereins heißt es dazu:
„In Klingenthal wird es in diesem Jahr keinen Akkordeonwettbewerb geben. Das hat der Vorstand des Fördervereins für Internationale Akkordeonwettbewerbe in Klingenthal e. V. am Dienstag auf einer Sondersitzung beschlossen. Wegen der dynamischen Corona-Lage war ursprünglich geplant, die 59. Auflage des Internationalen Akkordeonwettbewerbs im Mai 2022 als Video-Wettbewerb stattfinden zu lassen. Umstritten war bislang zudem, ob wegen des Ukraine-Konfliktes russische Solistinnen und Solisten teilnehmen dürfen.Thomas Hennig, der Vorsitzende des Fördervereins, sagt dazu: „Musik verbindet und soll Grenzen überwinden. Unter den derzeitigen Umständen ist eine planbare und damit auch gerechte Durchführung des Wettbewerbs allerdings unmöglich. Das lässt auch die Juryordnung nicht zu. Wir haben uns deshalb entschlossen, in diesem Jahr auszusetzen und den Wettbewerb 2023 wieder durchzuführen. Wir hoffen, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aller Länder dann wieder in gewohntem Wettbewerbsumfeld in Klingenthal begrüßen zu dürfen.“

Damit zeigte sich dieser Verein reifer als die offizielle deutsche Außenpolitik. Es ist traurig, dass Vereine, die über Jahre viel für Völkerverständigung getan haben und tun, durch die Politik in eine solche Lage gebracht werden.

Offensichtlich durch diese Situation bedingt, war der Saal nicht so voll wie sonst bei derartigen Veranstaltungen. Der Funke ist trotzdem von der Bühne übergesprungen und wir erlebten ein tolles Konzert. Die Künstler, der Veranstalter und das Team vom Walfisch hätten trotzdem einen vollen Saal verdient.


Der Samstag startete mit einem reichhaltigen Frühstück im Landgasthof Zwota. Die Highlights waren Semmeln, die diesen Namen verdienen, ein breites Angebot vogtländischer Wurstwaren und nicht zuletzt der Fleischsalat.

10.00 Uhr begrü.ten uns Frau Ulrike Müller und Herr Richard Wunderlich namens des Fördervereins Zungeninstrumentensammlung e.V. Zwota e.V. im Harmonikamuseum. Frau Müller führte uns durch ein wesentliches Stück Wirtschafts- und Kulturgeschichte der Region. Unsere Fragen zu den ausgestellten Instrumenten, ihrer Fertigung und ihrer Verbreitung hat sie alle beantwortet. Hier so kompetenten Nachwuchs zu finden, wird sicher nicht einfach sein. Zu einem Höhepunkt wurden die musikalischen Darbietungen von Herrn Wunderlich, dem Leiter des Akkordeonorchesters Klingenthal. Er gab uns auch einen Einblick in die Probleme der Instrumentalausbildung heute. (10-14)

Nach einer kurzen Mittagspause trafen wir uns 14.30 Uhr zu einem Besuch der Vogtländischen Literaturgesellschaft Julius Mosen e.V. im Bürgerhaus der Gemeinde Mühlental, OT Marieney. Unser Vereinsmitglied Gerhard Gruner hat dieses Treffen noch ins Programm gebracht. Er hatte diesen Kontakt über seine eigene schriftstellerische Tätigkeit und nutzte den Anlass, um weitere Bücher aus seinem Schaffen zu übergeben. Seine derzeitigen Veröffentlichungen finden sich unter diesem Link und sind auch dort zu erwerben: https://www.primaer-verlag.de/autoren/gerhard-gruner_6/

Vor dem liebevoll wiederhergerichteten historischen Gebäude empfingen uns der Vereinsvorsitzende der Literaturgesellschaft Hr. Dr. Frieder Spitzner und der Ehrenvorstand des Vereins, Hr. Dr. Peter Haueis, eines der Gründunsmitglieder. Herr Dr. Spitzner machte uns mit dem Wirken Julius Mosens und mit der Arbeit des Literaturvereins vertraut. Anschließend konnten wir bei Kaffee und vogtländischem Kuchen Fragen stellen und uns die ausliegenden Bücher, Broschüren und Materialien anschauen. Sehr schnell haben wir gemerkt, für diesen Besuch hatten wir viel zu wenig Zeit eingeplant. Verabschiedet haben wir uns in der Überzeugung, diesen Kontakt müssen wir pflegen und hier müssen wir noch einmal ganz in Ruhe hin. Was dieser Verein für die Sicherung und das Promoten der Nachwendeliteratur mit Vogtlandbezug leistet, ist sicher nicht hoch genug einzuschätzen. Wir danken Dr. Spitzner für die wertvollen Einblicke in ihre Vereinsarbeit und entschuldigen uns noch einmal für die viel zu enge Zeitplanung. (15-18)

Um 17.00 Uhr hatte uns der Heimatverein Zwota e.V. zu einem Grillabend in das Vereinsheim auf dem Herrenberg eingeladen. Dort wurden wir vom Vereinsvorsitzenden Rene Goram und zahlreichen Vereinsmitgliedern aller Altersklassen mit einem Getränk und einem Begrüßungsgeschenk empfangen. Herr Goram machte uns mit dem anspruchsvollen Jahresprogramm vertraut, das der Verein mit seinen Partnern stemmt und es kommen immer wieder neue Projekte dazu. Dann ging es auf zur Waldbühne. Bereits auf dem Weg begann ein reger Austausch zwischen „Eingeborenen“, „Zugezogenen“ und Gästen. Wir wurden dort mit der Geschichte des Ortes vertraut gemacht. Von da gings zur längsten Bank des Vogtlandes. Beteiligte an Planung und Bau erklärten uns die Entstehungsgeschichte. Nachdem wir alle Platz genommen hatten, brachten der Ortsvorsteher von Zwota, Hans Schlott und Rene Goram das Zwotelied zu Gehör. Man merkte beiden an, dass der Refrain
„Zwote, mei Hamet, wie bie ich dir gut, die ghär ich ömmer, mit Leib, Seel und Blut.“
nicht nur so dahin gesungen war, sondern vom Herzen kam. Mit dem herrlichen Blick auf die „klingenden Täler“ ging es zurück zum Vereinsheim, wo nach dem Grillen bis in die späten Abendstunden ein lebhafter Austausch bei Bier, Sekt, Wein und Gesang erfolgte. (19-23)

Nach einer ruhigen Nacht, das leider letzte Frühstück in gewohnter Güte. Beim Frühstück ein erstes Resümee. Alle Teilnehmer waren begeistert und haben dem „Zechenbecher“ und seiner Frau für die Organisation gedankt. Diesen Dank möchte ich hier an die wirklichen Organisatoren weiterreichen.

Zu nennen sind hier vor allem Rene Goram und der Heimatverein; Thorald Meisel in seinen Funktionen im Heimatverein, im Förderverein Zungeninstrumentensammlung und im Literaturverein; Frau Ulrike Müller vom Harmonikamuseum; Dr. Frieder Spitzner, Vorsitzender der Literaturgesellschaft Julius Mosen e.V.; Betina Baumgartl vom Landhotel Gasthof Zwota und unser Ortsführer Carsten Eibisch.

Den Abschluss unserer Zwotafahrt bildete eine geführte Wanderung auf dem Naturlehrpfad Hüttenbachtal. Geführt wurden wir dankenswerter Weise durch Michael Künzel vom Naturpark Erzgebirge/Vogtland, der kurzfristig eingesprungen ist. Am Start der Wanderung überraschte uns noch einmal Rene Goram, der uns verabschiedete, eine schöne Wanderung und eine gute Heimfahrt wünschte, nicht ohne uns noch ein Festbier „Heimatverein Zwota“ mit auf den Weg zu geben. Das Naturerlebnis, verbunden mit der kenntnisreichen Führung durch Herrn Künzel war der letzte Höhepunkt. (24-27).

Unsere diesjährige Vogtlandfahrt machte bei allen Teilnehmern Appetit auf mehr.

In dere Zwote wars fei Schie !!!


Empfehlenswerte Links:

www.zwota.de
www.literaturgesellschaft-vogtland.de
gasthof-walfisch.de
www.akkordeonorchesterklingenthal.de/home.html
www.ardmediathek.de/video/unser-dorf-hat-wochenende

Berlin, 19.05.2022 Peter Bauerfeind und Dagmar Bauerfeind (Lektorat)


verfasst von Administrator

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